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Der Salzbrand ist eine Sonderform keramischer Erzeugnisse. Wie beim einfachen Steinzeug liegt die Brenntemperatur zwischen 1200 °C und 1300 °C. Der Ofen muss hierbei mit offener Flamme befeuert werden - also mit Holz, Kohle, Öl oder Gas, denn im oberen Temperaturbereich wird reduzierend, dass heißt mit Kohlenstoffüberschuss, gebrannt.
Bei Erreichen der höchsten Brenntemperatur wird Kochsalz durch verschiedene Öffnungen in den Brennraum eingebracht. Die Salzkristalle verdampfen sogleich durch die Hitze und setzen sich als sogenannter "Anflug" auf die Töpfe. Das Natrium des Kochsalzes wirkt als Flussmittel und verbindet sich mit dem Quarz des Tones zu einem Silikat. Hierbei entsteht auf der Oberfläche der Töpfe eine Schmelze, welche dem Stück später sein charakteristisches Aussehen gibt.
Oft zeigen salzgebrannte Stücke eine apfelsinenhautähnliche Oberflächenstruktur - Zeichen eines sehr intensiven Salzanflugs. Fast in jedem Falle zeigen salzgebrannte Töpfe seidenmatte bis hochglänzende Oberflächen - je nach Standort im Ofen und Feuerführung.
Die Palette keramischer Malfarben im Salzbrand ist leider sehr klein.
Keramische Farben werden erzeugt durch die Verwendung verschiedener Metalloxide. Bei der hohen Temperatur im Salzofen und vor allem durch die aggressive Salzatmosphäre bleiben leider nur wenige Metalloxide beständig. Diese sind im wesentlichen Kobaltoxid für blaue Farben, Eisenoxid für gelbe bis braunrote Farben und Manganoxid für Brauntöne.
In unserer Werkstatt versuchen wir, durch auch für Salzbrand sehr hohe Temperaturen von mindestens 1300 °C, die Zusammenstellung ganz spezieller Tonmassen sowie ausgeklügelter Feuerungstechniken, auch ausgefallene Farben zu erzeugen.
Salzglasierte Töpferwaren sind frei von giftigen Glasurzusätzen (z.B. bleifrei). Sie sind säure- und laugenbeständig, besitzen eine extrem hohe Oberflächenhärte (nicht mehr ritzbar durch Stahl).
Salzglasierte Töpferwaren sind vollkommen wasser-dicht und geschmacksneutral. Sie haben eine hohe Gebrauchsfähigkeit - auch bei rauem Umgang - und sind selbstverständlich spülmaschinenfest.
In unserer Töpferei fertigen wir nunmehr seit über 500 Jahren salzgebranntes Steinzeug. Die meisten Menschen kennen den Salzbrand nur als jenes althergebrachte "Blau-Grau" der traditionellen Einmachtöpfe.
Es sei hier einmal erwähnt, dass diese Erscheinungsform des Salzbrandes zwar die bekannteste, jedoch nicht die einzige oder gar älteste ist. In unserer Werkstatt fertigen wir keinen einfachen blau-grauen Salzbrand mehr. Wir glauben, dass durch die Beschränkung auf "Blau-Grau" die gestalterischen Möglichkeiten allzu sehr beschränkt werden.
Dabei bietet doch gerade das Salzbrandverfahren ein ganz weites Feld künstlerischer und technischer Gestaltungsmöglichkeiten, die den Charakter einer keramischen Arbeit, seine Form, Farbe und Struktur prägen.
Die Herstellung eines guten salzgebrannten Stückes erfordert - vor allem beim Brennvorgang - erheblich höheren Aufwand als bei allen anderen keramischen Techniken. Hier liegt ein Grund dafür, dass salzgebrannte Erzeugnisse auch etwas teurer sind als vergleichbar andere.
Nur sehr wenige Töpfereien beschäftigen sich heute noch mit der Salzbrandtechnik. Der Grund hierfür liegt sicherlich darin, dass diese Technik weniger steuerbar ist als andere Verfahren. Nur der erfahrene Töpfer erzielt in der Salzbrandtechnik Erfolge. Dies ist sicher die Ursache dafür, dass gerade salzglasierte Stücke bevorzugte Objekte von Keramikliebhabern und Sammlern sind.
Die gestalterisch/künstlerischen Möglichkeiten des Salzbrandes sind durch begrenzte Farbmöglichkeiten eingeschränkt. Aber vielleicht liegt der Reiz dieser Technik - wie bei manch anderen Dingen auch - gerade in der Beschränkung der Mittel.
Andererseits kommen besondere Vorzüge zum Tragen: Ein salzglasiertes Stück ist immer ein Einzelstück, dessen Beschaffenheit maßgeblich von der Brandführung und dessen Standort im Ofen abhängt.
Der Flussmittelanflug des Salzes lässt Glasuren und Farben gegeneinander und gegen die Eigenfärbung des Tones weich übergehen. Das Stück wird viel eher zu einer Einheit als bei allen anderen Brenntechniken.
Sicher liegt gerade hier ein Grund dafür, dass einem salzgebrannten Stück heute eine ganz besondere Wertmessung zukommt.
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